Fischarten an der Ostsee

Fischarten an der Ostsee

Dorsch oder Kabeljau

dorsch

Porträt des Dorsches (Graphik:NOAA Fish Watch, Public Domain), Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gadus_morhua.png?uselang=de

Der Dorsch hat einen langestreckten, stromlinienförmigen Körper. Auffallend ist der lange Kinnfaden und die dreiteilige Rückenflosse, sowie die zweiteilige Afterflosse – Merkmale, die ihn als Fisch der Familie der Dorsche (Gadidae) ausweisen. Die Färbung des Dorsches kann je nach Fanggebiet ganz unterschiedlich sein. Die obere Körperhälfte kann grünlich, rötlich-braun oder grau sein oder ein auffallendes Fleckenmuster haben. Man unterscheidet zwischen Rot-, Gras- und Sanddorsch. Wichtiges Kennzeichnen ist auch die helle, leicht gebogene Seitenlinie, die sich deutlich von der dunkleren Körpergrundfärbung absetzt. Die Bauchpartie ist immer weißlich gefärbt. Wie alle Dorsche, so hat auch der Kabeljau keine echte Schanzwanzflosse, sie setzt sich vielmehr als aus Teilen der Rücken- und der Afterflosse zusammmen. Der Dorsch ist eigentlich eine Charakterart von Nordsee und Nordatlantik. In der Ostsee lebt eine Unterart, Gadus morhua callarias. Er kommt sowohl in Ufernähe dicht über dem Boden als auch in großen Tiefen vor. Die Jungfische leben im seichten Wasser; bis zur Größe von 10cm haben sie ein auffallendes Schachbrettmuster.

Wittling oder Merlan

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Porträt des Wittlings (Graphik:Krüger, Public Domain), Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Merlangius_merlangus.jpg?uselang=de

Der Wittling, den sein lang gestreckter Körperbau, die mehrfach geteilte Rücken- und Afterflosse als Fisch aus der Familie der Dorsche ausweist, hat allerdings im Gegensatz zum Dorsch keinen oder nur einen winzig kleinen Bartfaden unter dem Kinn und die nur schwach gebogene Seitenlinie ist nicht hell, sondern dunkel gefärbt. Der Wittling hat eine zugespitzten Kopf mit einem ausgeprägten Oberkiefer mit spitzen, vorstehenden Zähnen. Die unechte Schwanzflosse bildet ein fast geradliniges Dreieck. Die Rückenpartie ist dunkelgrün bis olivbraun gefärbt, die Seiten silbrig mit undeutlichen goldenen Flecken und Streifen, die Bauchseite fast weiß. Auffallend und charakteristisch für den Wittling ist aber der schwarze, dreieckige Fleck oberhalb der Brustflosse. Die Afterflossen sind weiß gesäumt. Der Wittling wird nicht länger als 40cm. Er ist vor allem in der westlichen Ostsee heimisch. Er hält sich vorzugsweise über sandig-schlammigen Gewässergrund in einer Tiefe von 25m und mehr an, zeigt sich aber auch dicht unter der Wasseroberfläche. Er kommt aber auch an Felsküsten und Molen heran und steigt sogar bis in die Brackwasserzone der größeren Flussmündungen auf.

Hornhecht

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Hornhecht im Aquarium des Zoos von Wroc?av/Polen (Foto: Guérin Nicolas, Creative Commosn Attr.-Share Alike 3.0 Unported), Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Xenentodon_cancila_%28Wroclaw_zoo%29-1.JPG

Der Hornhecht hat einen sehr lang gestreckten und schmalen Körper mit auffallend langen Kiefern. Bei den Jungfischen ist der vorstehende Unterkiefer, da er schneller wächst, deutlich länger als der Oberkiefer. Die Fangzähne sind sehr spitz. Buch-, Rücken- und Afterflossen sind weit nach hinten verlagert. Der Hornhecht bildet große Hochseeschwärme, die im Sommer auch in Küstennähe ziehen. Er ist ein wendiger, schneller Schwimmer, der bei Gefahr auch weit über die Wasseroberfläche hinaus schnellen kann. Die Jungfische ernähren sich von Zooplankton, ältere Fische von Tintenfischen und kleineren Fischen.

Hering

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Porträt des Herings (Graphik:Robbie N. Cada, Public Domain), Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Clhar_u0.png

Der Hering hat einen lang gestreckten Körper, im Querschnitt oval, mit einem gekielten Bauch. Er hat große Rundschuppen, die leicht ausfallen. Kopf und Kiemendeckel sind schuppenlos und glatt.. Der Unterkiefer steht deutlich vor. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt. Eine Seitenlinie fehlt dem Hering. Charakteristisch sind die deutlichen, aber durchsichtigen Fettlider links und rechts vom Auge. Die Ostseeheringe, auch Strömlinge genannt, halten sich tagsüber über dem Gewässerboden auf und steigen dann nachts bis an die Wasseroberfläche auf. Die Jungheringe bilden große Schwärme und ziehen bis in die Föhrden und flachen Küstengewässer. Der Hering ernährt sich von Zooplankton, Garnelen und Fischlarven. In der Ostsee fängt man Heringe mit Paternoster mit Goldhaken, die in Fischhaut eingebunden werden, um damit Garenlen und anderes Zooplankton zu imitieren.

Makrele

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Porträt der Makrele (Graphik: Pieni Tietosanakirja , Public Domain), Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Scomber_scombrus_%28Pieni%29.jpg?uselang=de

Die Makrele hat einen lang gestreckten, spindelförmigen Körper mit einem spitz zulaufenden Kopf und einer großen Maulspalte. Das Auge wird von einem Knochenring umschlossen. Die Rückenflossen sind weit voneinander getrennt. Hier der zweiten Rückenflosse und hinter der Afterflosse sind jeweils 5 fünf weitere, sehr kleine Flossen zu sehen. Der Schwanzkiel läuft spitz zu und geht nahtlos in die tief gegabelte Schwanzflosse über. Die Rückenpartie schimmert grünlich-blau, die Bauchseite ist silbrig bis gelblich-weiß gefärbt. Ein unregelmäßiges dunkelblaues Muster aus Querstreifen reicht vom Rücken bis zu oberen Hälfte der Flanken. Makrelen sind schnell schwimmende Schwarmfische, der Freiwasserzone. In der Ostsee liegt ihr Verbreitunsgschwerpunkt im westlichen Teil. In den Wintermonaten tauchen sie in tiefe Zonen bis über dem Gewässergrund ab und stellen die Nahrungsaufnahme ein. In der Ostsee, im Kattagt und im Osten des Skagerrak liegt ihre Laichzeit im Juni und Juli. Sie laichen dicht unter der Wasseroberfläche ab. Makrelen werden etwa 30cm lang und können eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren erreichen. Sie ernähren sich von Kleinkrebsen und Krill, Fischbrut und kleineren Schwarmfischen. Makrelen werden mit Mehrhakensystemen beangelt.

Flunder oder Butt

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Porträt der Flunder (Foto: Hans Hillewaert, Creative Commosn Attr.-Share Alike 3.0 Unported), Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Platichthys_flesus_1.jpg?uselang=de

Die Flunder, an der Ostsee auch nicht ganz korrekt Butt genannt, gehört -wie unschwer zu erkennen ist- zu den Plattfischen. Von anderen Vertretern der Plattfische unterscheidet sich die Flunder durch den streng rautenförmigen Körperumriss, die kleinen Knochenhöcker entlang der Seitenlinie, knotenförmige Schuppen entlang von Rücken- und Afterflosse sowie die rötlichen Flecken und Punkte auf der Körperoberseite. Die Augen liegen meist auf der rechten Körperseite; bei etwa ein Drittel der gefangenen Exemplare liegen sie jedoch auf der linken Seite. Flundern halten sich über Schlick- und Sandflächen auf, in die sie sich tagsüber eingraben. Nachts suchen sie nach Meerasseln, Muscheln, oder Borstenwürmern. Plattfische fängt man in der Ostsee mit Grundmontagen und kleinen Kunst- oder Naturködern. Neben der Flunder können dabei auch Schollen und Klieschen, manchmal sogar ein Steinbutt an den Haken gehen.

Meerforelle

meerforelle

Porträt der Meerforelle (Foto: Wolfgang Striewski, Public Domain), Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wst_meerforelle_stoer_001.jpg

Die Meerforelle ist die Stammform der Forellen aus der Salmo trutta-Formengruppe. Die Rückenpartie ist grau-grünlich gefärbt, die Flanken und die Bauchseite silbrig-weiß. In der oberen Körperhälfte sind zahlreiche dunkle Punkte zu sehen. Sie kann bis zu 1,3m lang und 20 kg schwer werden, die Durchschnittsgröße liegt allerdings bei 60cm. Zum Ablaichen steigt sie ähnlich wie der Lachs in die Flüsse auf, wo sie in den Wintermonaten in der Äschen- oder Barbenregion ablaicht. In den Küstengewässern von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gilt ein dreimonatiges Fangverbot. Mit „Absteiger“ bezeichnet man Meerforellen, die nach dem Ablaichen wieder ins Meer zurück ziehen. Sie sind bei Sportanglern nicht sehr begehrt, da ihr Fleisch minderwertig schmecken soll.